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Warum gerade jetzt in Nachhaltigkeit investieren? Online-Meet-up im Reisebüro

Während bei vielen TouristikerInnen der Überlebenskampf und ein möglichst rascher Weg zurück zur alten Normalität im Vordergrund steht, investieren andere in die Nachhaltigkeit. Wir haben nachgefragt, was diese Menschen und Betriebe motiviert, gerade in der Krise einen neuen Weg einzuschlagen, welches Potenzial sie in mehr Nachhaltigkeit in ihrem Angebot sehen, und welche Hoffnungen und Herausforderungen dieser Weg mit sich bringt.

respect_NFI | Naturfreunde Internationale, das Österreichische Umweltzeichen und die WKO luden am 25.2.2021 zum virtuellen Afterwork ins Reisebüro.

Als Gesprächspartner vor Ort im Reisebüro war Nachhaltigkeitsberater Karl Reiner (https://www.oear.at/berater/karl-reiner/) eingeladen, um Einblicke in seine jahrzehntelange Praxis zu gewähren. Zudem führt er selbst Zertifizierungen durch und hat auch zwei der geladenen Betriebe auf ihrem Weg zum Österreichischen Umweltzeichen begleitet.

 

Afterwork
Afterwork im Reisebüro: Karl Reiner mit Moderatorin Kerstin Dohnal

 

Christina und ihre Tochter Sophie Brunner von Dödlinger Touristik haben 2021 den Schritt zur zertifizierten Nachhaltigkeit gewagt. Für das Familienunternehmen gaben laut Geschäftsführerin Christina Brunner die Stimmen der jungen Generation den Ausschlag, sich noch mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Ihre Tochter Sophie ist mit Begeisterung bei der Sache und bringt ihre Ideen in das Unternehmen ein. Das dynamische Familienduo ist überzeugt, dass nachhaltige Produkte in Zukunft eine Selbstverständlichkeit sein werden. Wer diesen Trend verschläft, wird morgen kein passendes Angebot mehr haben.

Marlene Bacher von Bacher Reisen führt ebenfalls ein traditionsreiches Familienunternehmen. Auch Bacher Reisen haben die Zeit in der Krise dazu genutzt, sich mit dem Umweltzeichen zertifizieren zu lassen. Marlene Bacher sah die Zertifizierung als den nächsten logischen Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit, nachdem das Unternehmen bereits 2018 zum europäischen Bus-Champion in Sachen nachhaltige Fahrweise gekürt wurde. Sie betont zudem den Wert nachhaltiger Aktivitäten aus Marketingsicht, wenn man eine kurzfristige Motivation braucht. Langfristig ist die Investition in mehr Nachhaltigkeit in jedem Fall eine lohnende.

Auch Helene Stadlbauer von YES-Tours hat aus der Corona-Not eine Tugend gemacht. Zunächst hat sie die Zeit des Lockdowns dazu genutzt, das Österreichische Umweltzeichen zu erwerben, um anschließend ihr Produkt der Sprachreisen für Schüler*innen nachhaltig zu verändern. Sie bietet nun Sprachreisen innerhalb Österreichs an. Das entspricht auch den Wünschen der „Fridays for Future“-Generation, die sich sehr bewusst mit ihrem CO2-Fußabdruck beschäftigt.

Bei der Frage nach den Gemeinsamkeiten dieser Unternehmerinnen fällt auf, dass alle eine durchwegs positive Einstellung verbindet. Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt sie schon lange und ist ihnen ein persönliches Anliegen. Das spiegelt sich in ihren unternehmerischen Aktivitäten und Erfolgsgeschichten wider und sie kommen ihrer Verantwortung als Player im System Tourismus – wie sie in unserem ersten Afterwork im Oktober 2020 gefordert wurde – absolut nach. Das Globale Ziel (SDG) Nummer 12 „Faire Produktion und Konsum“, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Die Reisebüros haben die Chance wahrgenommen, sich nachhaltig zu engagieren, gute Produkte zusammenzustellen und ihren KundInnen näherzubringen.

Zur ebenfalls im ersten Afterwork geforderten Transparenz und Sichtbarkeit von Nachhaltigkeit bieten Zertifizierungen einen guten Weg, um nachhaltige Produkte gut erkennbar zu positionieren. Auch im CETS-System von Eurotrans ist jetzt das Filtern nach mit Umweltzeichen zertifizierten Betrieben möglich.

Karl Reiner ist durchwegs zufrieden mit den Entwicklungen im letzten Jahr. Für Nachhaltigkeit braucht man einen langen Atem, sagt er, aber die Krise hat viele UnternehmerInnen und Betriebe zum Umdenken angeregt bzw. ihnen durch den Stillstand des operativen Geschäfts Zeit und Gelegenheit geboten, sich dem Thema nun endlich anzunehmen. In den 1990er-Jahren war Nachhaltigkeit noch etwas für „Spinner“ – nun kommt sie endlich langsam im Mainstream der Branche an.

Bleibt nur noch zu betonen, dass Nachhaltigkeit auch durchaus Spaß machen kann – sowohl den BeraterInnen als auch den Führungskräften und MitarbeiterInnen der Betriebe. Alle unsere Gäste beim Afterwork haben mit einem freudigen Lächeln von ihrer gemeinsamen Reise zu mehr Nachhaltigkeit berichtet und allen TeilnehmerInnen Mut gemacht, sich auf den Weg zur nachhaltigen Reisezukunft zu machen.

 

Moderiert wurde die Veranstaltung von Kerstin Dohnal.

Auch dieses Afterwork wurde aufgezeichnet und den Mitschnitt gibt es auf unserem Youtube-Kanal zu sehen. --->

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