Aller au contenu principal
Accueil
Spurenerkennung von Wildtieren
Spurenerkennung von Wildtieren

SDG Wanderung "Wild im Winterwald" | 22.01.2023

Von Michelle Ganster und Kim Ressar

Frau Holle hat sich für diese Schneeschuhtour ganz besonders angestrengt. Obwohl wir uns schon auf das Ende des Jänners zubewegen, gab’s erst an diesem Wochenende die erste andauernde Kälteperiode in der Region Mürzzuschlag, die ausgiebigen Schneefall mit sich brachte. Ob das Warnsignale der Klimaveränderungen sind? Das ist nicht leicht zu beantworten, aber in jedem Falle ein diskussionswürdiges und passendes Thema für die SDG-Wanderung „Wild im Winterwald“.

Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre

Bevor sich die Familien aber in die Tiefen der globalen Nachhaltigkeitsziele begaben, warfen sie sich in die Tiefen des Schnees. Rein in die Schneeschuhe und rauf Richtung Ganzalm (Wanderweg 742), wo schon die ersten Windräder der Amundsenhöhe zu erspähen waren. Der schneebedeckte Weg ließ Tierspuren hervorblitzen – ein perfekter Anlass, um mit den Kids über Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre zu reden. Kennt ihr den Unterschied?*

Spielerisch zum Umweltwissen

Wie vermittelt man nun jene Themen wie Nachhaltigkeitsziele, Klimaschutz und Wildtierschutz an Kinder? Diese Frage stellten sich auch die beide Begleiter:innen Michelle Ganster, Elementarpädagogin und Morten, der als Instruktor für Hochtouren uns Sportklettern tätig ist. Bei den Jüngsten ist vor allem die Kombination aus Wissensvermittlung und spielerischen Ansätzen gefragt. Ein Frontalunterricht ist dabei nicht hoch im Kurs, dafür aber Spurensuchen, Fangenspielen und Schnee(b)engel fabrizieren. So viel Action macht hungrig! Dieser Moment wird genutzt, um unbewusste, alltägliche Verhaltensweisen z.B. das Wegwerfen von Müsliriegelverpackungen anzusprechen und die Kinder auf Möglichkeiten für ein umweltfreundlicheres Verhalten hinzuweisen. In diesem Falle etwa, dass jeglicher Müll wieder vom Berg mitgenommen werden soll. Dafür muss man Handlungsmöglichkeiten anbieten, weshalb den Kindern ein Naturfreunde-„Zrucksackerln“ für ihre künftigen Wanderungen mitgegeben wird.

Von Abenteuern und Abstrichen

Wer schon einmal auf der Amundsenhöhe war, der weiß, wie präsent das Thema der erneuerbaren Energie in dieser Region ist – Windräder so weit das Auge reicht. Der Windpark Pretul umfasst 14 Windkraftanlagen (84GWh/Jahr) und kann 22000 Haushalte mit dem dort produzierten Strom erzeugen. Nicht immer zur Freude der Erholungssuchenden, da die Durchquerung des Windparks im Winter aufgrund von Eiswurf von den Rotorblättern verboten ist. Die Energiewende braucht Kompromisse und auch Abstriche, wenn es um Freizeitaktivitäten und das Idealbild einer unberührten Natur geht. Auch wenn dies ein brisantes Thema unter den Erwachsenen darstellte, für die Kids war die Geschichte des Namensgeber der Amundsenhöhe packender. Der Norweger Roald Amundsen überwinterte drei Mal im Packeis und betrat als erster Mensch im Jahre 1911 den Südpol – bei den Wetterverhältnissen des SDG-Wandertages keine sonderlich gemütliche Vorstellung. Abenteuerlich ging’s aber auch noch bei der Wanderung mit den Rodeln zurück in’s Tal und mit viel neuem Wissen und Gedankenanstöße zu den globalen Nachhaltigkeitszielen wieder nachhause.

Wer nun Lust auf mehr bekommen hat, der bekommt bei den Naturfreunden Mürzzuschlag noch einen tieferen Einblick in die SDG-Wanderung "Wild im Winterwald".

Falls du dich fragst, wie du dich bei deiner nächsten Skitour respektvoll gegenüber Wildtieren verhalten kannst, haben wir hier einen kurzen Leitfaden für ein friedliches Miteinander für dich zusammengestellt.

Mehr von Kindern und für Kinder gibt's hier.

 

*Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre:

  • Winterschlaf: Zustand, in dem bestimmte Tiere mithilfe gesenkter Körpertemperatur ohne zu Fressen überwintern wie z.B. Igel, Murmeltier, Fledermaus
  • Winterruhe: Ein mehrfach unterbrochener Winterschlaf, bei dem hin und wieder gefressen wird z.B.  Braunbär, Eichhörnchen, Dachs
  • Winterstarre: Zustand, in dem viele Tiere überwintern, die ihre Körpertemperatur an die Außentemperatur anpassen z.B. Frosch, Schildkröte, Fisch