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SDG Wanderung "Boden schätzen und schützen" | 25. September 2022

von Kim Ressar und Claudia Hackhofer

Warum sollen wir unseren Boden schützen und vor allem wie? Und was hat das mit einem nachhaltigen und friedlichen Zusammenleben zu tun? 

Das konnten Kids und Erwachsene bei unserer SDG-Wanderung lernen. Das Ziel: Boden spielerisch in all seinen Facetten im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar machen. Unsere Boden-Expertin Claudia Hackhofer hat viel Wissen rund um Boden und Nachhaltigkeit im Gepäck. Und wo ging die Reise hin? In den Donaupark in Wien, dort gibt's nämlich einiges zu entdecken. 

Was ist Boden? 

Boden ist die Schicht, die sich zwischen dem Gestein und der Vegetation befindet. Das klingt prinzipiell nicht nach wenig, was wir davon aber sinnvoll nutzen können, ist eine andere Sache. Claudia Hackhofer ruft zu folgendem Gedankenexperiment auf: "Ein Apfel ist unser Planet. Rund drei Viertel des Apfels entsprechen der Erdoberfläche, die von Ozeanen bedeckt ist, bleibt also ein Viertel. Die Hälfte von dem übrig gebliebenen Viertel ist von Wüsten, Eis oder Hochgebirgen bedeckt. Die andere Hälfte kann von Menschen bewohnt werden, bleibt ein Achtel. Aus diesem Achtel-Apfel wird nochmal ein Viertel rausgeschnitten. Drei Viertel der bewohnbaren Fläche können wir nicht landwirtschaftlich nutzen, da sie zu trocken oder bereits verbaut sind. Nur die Schale (!) der verbleibenden dünnen Apfelspalte entspricht dem fruchtbaren und nutzbaren Teil der Erde." 

Was hat das mit den globalen Nachhaltigkeitszielen zu tun? 

Wir versiegeln in Österreich täglich 20 Fußballfeld große Bodenflächen, bringen Pestizide und Mikroplastik in den Boden ein und verursachen sowohl Verdichtung als auch Erosion. Für eine artenreiche Welt brauchen wir aber intakte und gesunde Böden. Hier ist vor allen Dingen die Politik gefragt rechtliche Rahmenbedingungen zu setzen, damit wir die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) erreichen können. Bodenschutz ist ein expliziter Teil des SDG15 "Leben an Land". Dort wird festgehalten, dass Bodenverschlechterung aufhören und umgedreht werden muss und das bis 2030! 

Wie kann man den Boden einfach begreifbar machen? 

Ein einfaches Experiment, um Bodenversickerung und –verdichtung sichtbar zu machen, kannst du mit einer Dose nachbauen (siehe Bild). Du steckst die Dose fest in den Boden, leerst einen halben Liter Wasser hinein und stoppst die Zeit, bis das komplette Wasser verschwunden ist. Je länger es braucht, desto dichter oder trockener ist der Boden. Das Problem bei langer Ablaufzeit? Starke Regengüsse werden nicht vom Boden absorbiert, sondern werden abgespült und landen im Kanal. Bei den künftig zunehmenden Starkregenereignissen kann man erahnen, wie wichtig daher ein gesunder Boden ist. 

 

Gibt es aber etwas, das jede*r von uns auch im kleinen Rahmen beitragen kann? 

  • Sanieren vor Neubau auf neuer Fläche! Anstatt Häuser neu zu bauen, sollte man sich überlegen, ob man nicht auf bestehende Bausubstanz zurückgreifen kann. Jeder Quadratmeter neu versiegelte Fläche ist verlorener Boden. 
  • Bioprodukte kaufen! Damit verhinderst du, dass Pestizide eingesetzt werden, die in den Boden sickern und die Biodiversität zerstören. Pestizide, Fungizide, Herbizide...alles, was der einzelnen Pflanze helfen sollte, zerstört das Leben im Boden und die Aufbaufähigkeit des Bodens. Dadurch müssen wieder vermehrt Dünger und bodenaufbauende Substanzen eingebracht werden. Langfristig wird diese Art von Landwirtschaft keinen Sinn machen.  
  • Noch ein nützlicher Tipp für zuhause: Nach langer Trockenzeit lohnt es sich den Garten vorm ersten großen Regenguss zu gießen. Dadurch wird der Boden vorgefeuchtet und kann den Regen viel besser aufnehmen. Das verhindert, dass das Regenwasser nicht vom Boden aufgenommen werden kann und mit dem wertvollen Humus oberflächlich abgespült wird.