Direkt zum Inhalt
World Tourism Day 2023
World Tourism Day 2023

Download

Presseaussendung

Grüne Investitionen in einen zukunftsfähigen Tourismus: Die Naturfreunde bringen ihre Häuser auf Klimakurs

Der heutige Welttourismustag steht unter dem Motto „Tourismus & Grüne Investitionen“. Das Thema ist auch den Naturfreunden ein großes Anliegen. Sie engagieren sich seit Langem für eine nachhaltige Freizeit- und Tourismusentwicklung und investieren in grüne Technik für ihre Häuser und Schutzhütten.
 
„An diesem Welttourismustag erinnern wir daran, wie wichtig grüne Investitionen sind, um einen Tourismussektor aufzubauen, der sowohl den Menschen als auch unserem Planeten zugute kommt. ... Lassen Sie uns also alle mehr tun, um das volle Potenzial des nachhaltigen Tourismus auszuschöpfen. Denn eine Investition in nachhaltigen Tourismus ist eine Investition in eine bessere Zukunft für alle“, so der Aufruf von António Guterres, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen anlässlich des heutigen Welt-Tourismustages. Die Naturfreunde folgen diesem Aufruf.
 
Naturfreundehäuser werden klimafit

1895 gegründet, sind die Naturfreunde in über 45 Ländern weltweit aktiv, die umwelt- und sozialgerechte Gestaltung von Tourismus- und Freizeitaktivitäten ist eines ihrer Hauptanliegen. In vielen Ländern betreiben die Naturfreunde Häuser und Schutzhütten – und sie arbeiten engagiert daran, diese klimafit zu machen.
 
Ambitionierte Klimaziele in den Niederlanden

Wie zum Beispiel in den Niederlanden. Dort sind die Naturfreunde Eigentümer von zwanzig Naturfreundehäusern und Campingplätzen. „Bereits im Jahr 2012 haben wir ein Energie-Monitoring-System für alle unsere Häuser und Campingplätze installiert – mit dem Ziel, den gesamten Energieverbrauch bis 2024 zu halbieren“, berichtet Kees Hogervorst, Energieexperte der Naturfreunde. Und man ist auf einem guten Weg, so Kees Hogervorst weiter: „Bei der Elektrizität werden wir das Ziel zur Gänze erreichen. Bei Gas allerdings konnten wir erst 29 Prozent einsparen.”
Alle Naturfreundehäuser wurden wärmegedämmt, die Beleuchtung auf LED umgestellt, und es wurden zahlreiche Solarpaneele und Wärmepumpen installiert. „Unsere Häuser und Zeltplätze verfügen jetzt zusammen über mehr als 1.000 Solarmodule – und es werden noch weitere dazukommen!“, erzählt Kees Hogervorst.
 
Nachhaltige Naturfreundehäuser in der Schweiz

Auch den Schweizer Naturfreunden ist die Nachhaltigkeit ihrer Häuser ein zentrales Anliegen. So wurde 2022 das Projekt «Nachhaltige Naturfreundehäuser» gestartet, in dessen Rahmen die Betreiber*innen der Häuser Projekte zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsperformance ihres Hauses einreichen können. Ausgewählte Häuser werden durch finanzielle Beiträge, Beratung und Hilfe bei der Beschaffung von Drittmitteln bei der Umsetzung ihrer Vorhaben unterstützt. So trägt das Projekt konkret zur ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit der Häuser bei und macht zugleich positive Beispiele sichtbar, die von anderen Häusern aufgegriffen werden können.
"Eine Herausforderung für viele unserer Naturfreundehäuser ist, dass sie im Besitz ehrenamtlich geführter Vereine sind, die oft nur wenig eigenes Vermögen haben. Da die Häuser nicht gewinnorientiert betrieben werden, fällt es den Sektionen oft auch schwer, das Geld für größere Investitionen zu beschaffen - gerade jetzt mit den steigenden Zinsen. Mit dem Projekt «Nachhaltige Naturfreundehäuser» hoffen wir, auch für solche Häuser neue Wege aufzeigen zu können,” so Sebastian Jaquiéry, Co-Präsident der Naturfreunde Schweiz.
 
Schritt für Schritt zu mehr Nachhaltigkeit in den österreichischen Alpen

In Österreich liegen viele Hütten der Naturfreunde in Nationalparks, Naturschutzgebieten und ökologisch sensiblen alpinen Regionen. „Zu den wichtigsten Aufgaben zählen daher die Modernisierung und der umweltverträgliche Betrieb dieser Hütten“, erklärt Regina Hrbek, Fachreferentin der Naturfreunde Österreich für Natur-, Umweltschutz, Hüttenmanagement und Wegerecht. Daher haben die Naturfreunde Österreich in den letzten Jahren einige Millionen Euro für die Errichtung von Solar- und Photovoltaikanlagen sowie für wärmedämmende Maßnahmen und für die umweltgerechte Abwasserentsorgung investiert.
Ein Vorzeigeprojekt ist das Naturfreundehaus Knofeleben im Schneeberggebiet südlich von Wien. Nach einem Brand im Jahr 2011 wurde das Haus in Holzbauweise neu errichtet – die Herausforderung dabei: weder ein Strom- noch ein Kanalanschluss sind vorhanden. Der gesamte benötigte Strom, auch für die Warmwasserbereitung, wird von Sonnenkollektoren erzeugt. Ein Holzvergaserkessel und ein Holzofen im Gastraum sorgen für wohlige Wärme. Regenwasser wird als Brauchwasser gesammelt. Und auch auf der Speisekarte spiegelt sich der Nachhaltigkeitsgedanke wider: „Das Naturfreundehaus auf der Knofeleben setzt auf regionale Speisen, wobei auch die vegetarische und vegane Kost nicht zu kurz kommt“, so Regina Hrbek. Denn gerade auch die Verpflegung der Gäste spielt bei der Nachhaltigkeitsperformance eine große Rolle: Fleischlose Gerichte aus regionalen und saisonalen Zutaten weisen eine wesentlich geringere CO2-Bilanz auf als traditionelle Fleischgerichte.
Wie 7 weitere Naturfreundehäuser ist auch das Haus auf der Knofeleben mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Und auch hier blickt man ambitioniert in die Zukunft: „In den kommenden Jahren werden wir weiter in die Ökologisierung unserer Hütten und Häuser investieren und die Hüttenbetreiber*innen motivieren, ihre Häuser mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifizieren zu lassen,“ so Regina Hrbek.

 

Download

Presseaussendung