Im Jahr 2015 starteten die belgischen Naturfreunde ATB anlässlich des 50-jährigen Bestehens ihrer Bergsteigergruppe „Natuurvrienden-Bergstijgers” ein besonderes Projekt: Sieben Berggipfel sollten auf naturfreunde-typische Art und Weise bestiegen werden – nicht nur ökologische, sondern auch soziale Aspekte sollten berücksichtigt und möglichst viele belgische Naturfreunde-Mitglieder eingebunden werden.

Im Herbst und Winter erwanderten Naturfreunde-Gruppen aus ganz Belgien die berühmten Gipfel Belgiens wie den Kluisberg (53 m),den Beerzelberg (48 m) und sogar die höchste Erhebung Belgiens, Botrange, eine anspruchsvolle Wanderung bis auf nicht weniger als 698 m. Das gemeinsame Erlebnis verband belgische Naturfreunde jeden Alters und ließ sie viel Spaß erleben! 

Im Frühjahr bereiteten sich sieben verschiedene Teams auf ihre Gipfel vor: 

Ein Team trampte per Anhalter nach Norwegen, wo sie einige unberührte Routen mit ausschließlich mobiler Sicherheitsausrüstung bestiegen, sodass keine Spuren an den Felswänden zurückblieben. Ein weiteres Team radelte von Belgien nach Österreich und wanderte dort über die mächtige Silvretta-Bergkette und kletterte auf den schönen Piz Buin. Fünf weitere Naturfreunde segelten über die Nordsee und überquerten dann die Moore in Nordengland, um die Naturfreunde-Flagge auf den höchsten Gipfeln von Yorkshire zu platzieren. Eine Gruppe von Familien fuhr mit dem Zug in die Dolomiten in Italien, wo sie den Piz Boë bestiegen: Für die Kinder in der Gruppe war es ihr erster 3000er! Ein Team von sieben Personen reiste mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Süden und durchquerte die Pyrenäen. Vier der stärksten Alpinisten von ATB reisten mit Bus, Bahn und Van in den Kaukasus, wo sie schneebedeckte Berge wie Tednuld (4.974 m) und Laïla (4.820 m) bestiegen. 

Am herausforderndsten war jedoch der Trip auf das Nebelhorn, einem Berg in Süddeutschland: Mit im Team waren acht Jugendliche mit geistiger und körperlicher Behinderung, die zusammen mit hochmotivierten Alpinlehrern des ATB das ganze Frühjahr trainiert hatten, um diesen 2.224 Meter hohen Gipfel zu besteigen. 

Alle TeilnehmerInnen – diejenigen, die die sieben Gipfel bestiegen haben, aber auch alle belgischen NaturfreundInnen, die sie unterstützt haben – verbrachten ein wunderbares Jahr voller Freundschaft und außergewöhnlicher Naturerlebnisse in vollem Respekt vor Natur und Mensch.