Direkt zum Inhalt

Weltumwelttag: Plastikverschmutzung bedroht Umwelt, 
Gesundheit und Tourismus

Anlässlich des heutigen Weltumwelttages machen die Naturfreunde Internationale auf die zentrale Bedeutung einer intakten Natur für Mensch und Wirtschaft aufmerksam. Insbesondere für den Tourismus stellt ein funktionierendes Ökosystem eine unverzichtbare Grundlage dar. Der diesjährige Themenschwerpunkt „Plastikverschmutzung“ unterstreicht einmal mehr die Dringlichkeit konkreter Maßnahmen – auch im Bereich der Reise- und Freizeitwirtschaft.

Jährlich gelangen geschätzt 8 Millionen Tonnen Plastik in die Weltmeere. Bereits jetzt schwimmen zwischen 80 und 150 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Ozeanen – mit fatalen Folgen für das marine Ökosystem, die Meerestiere und letztlich auch für uns Menschen. Ein Plastiksack benötigt rund 20 Jahre, eine PET-Flasche bis zu 450 Jahre, um sich zu zersetzen. Besonders alarmierend: Der größte Plastikstrudel im Pazifik ist so groß wie Mitteleuropa. Dabei treiben nur etwa 15 Prozent des Mülls an der Oberfläche – der Rest sinkt auf den Meeresboden oder wird von Meerestieren aufgenommen und gelangt über die Nahrungskette zurück zu uns Menschen. 

Tourismus als Mitverursacher und Leidtragender

Die Belastung durch Plastikmüll ist in vielen beliebten Urlaubsregionen präsent. So ist die höchste Erhebung auf den Malediven, der Müllberg von Thilafushi, eine künstlich angelegte Insel. Fehlende Abfallwirtschaftssysteme verschärfen die Problematik zusätzlich. Dies gefährdet nicht nur die Umwelt, sondern auch die wirtschaftliche Grundlage vieler Regionen, die stark vom Tourismus abhängig sind. Für Reisende bedeutet das: Müll statt Meeresblick, Plastik statt Postkartenidylle. 

Best-Practice-Beispiele: Tilos und Bornholm 

Die griechische Insel Tilos und die dänische Insel Bornholm zeigen, dass es anders geht. So setzt Tilos seit 2023 auf eine umfassende Kreislaufwirtschaft. Bioabfälle werden kompostiert, Wertstoffe recycelt, nicht verwertbare Materialien zur Energiegewinnung genutzt. Die Ostseeinsel Bornholm geht noch einen Schritt weiter. Die Regierung plant, 2032 gänzlich abfallfrei zu wirtschaften und die Müllverbrennungsanlage abzuschalten. Diese Projekte zeigen, dass mit einer klaren Strategie und politischem Willen die lokale Bevölkerung und die Tourist*innen profitieren.   

Deswegen fordern die Naturfreunde Internationale:

  • die Verwirklichung des internationalen UN-Plastikabkommens, das verbindliche Ziele und Verbote definiert;
  • den konsequenten Aufbau einer Kreislaufwirtschaft, um Ressourcen zu schonen und Abfall zu minimieren;
  • Verpflichtende Maßnahmen im Tourismus, um den Plastikverbrauch messbar zu reduzieren.

Wer reist, trägt Verantwortung. Ein bewusster Umgang mit Plastik im Urlaub schützt nicht nur die Natur, sondern auch die Lebensqualität der Menschen vor Ort.
#BeatPlasticPollution

 

ADA