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Photo: ASAN
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Presseaussendung

Klimagerechtigkeit als Basis für ein gutes Leben für alle Menschen!

Die Industrie- und Schwellenländer haben den größten Anteil an den globalen Treibhausgasemissionen – von den Folgen des Klimawandels sind jedoch die Menschen im Globalen Süden, von denen viele ohnehin schon unter extremer Armut leiden, am stärksten betroffen.
Die Naturfreunde Internationale fordert daher anlässlich der Weltklimakonferenz, die am Wochenende in Sharm El Sheikh beginnt, mehr Klimagerechtigkeit ein: sofortige ambitionierte und verbindliche Klimaschutzmaßnahmen sowie die effiziente Unterstützung der vom Klimawandel am meisten betroffenen Länder und Menschen.

 
Ein Jahr der Klimakatastrophen liegt hinter uns: Europa hat den heißesten Sommer seit Jahrhunderten erlebt; große Teile Pakistans wurden überschwemmt; Hurricans wüteten in Kuba und in den USA … Unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden die Ärmsten am meisten. „Das ist alles andere als gerecht!“, sagt Manfred Pils, Präsident der Naturfreunde Internationale. „Denn die größten Emittenten von Treibhausgasen sind die Industrie- und Schwellenländer, doch die Rechnung dafür zahlen vor allem die Menschen in den Ländern des Globalen Südens, die selbst kaum zum Klimawandel beitragen.“
 
Die Klimakrise trifft die Ärmsten
 
Wie zum Beispiel die Menschen im Senegal: Ein Großteil der Bevölkerung des westafrikanischen Landes verdient ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft und der Fischerei. Aber gerade diese so wichtigen Wirtschaftszweige sind stark von den Klimaveränderungen betroffen – von Dürre und Überflutungen, die zu Missernten führen, von veränderten Meeresströmungen, die Fischschwärme umleiten. Zudem sind bereits ganze Küstenregionen aufgrund des Anstiegs des Meeresspiegels und der Küstenerosion im Meer versunken. So verlieren Zigtausende Menschen Jahr für Jahr ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage.
 
Höchste Zeit für konkrete Handlungen!
 
Die Klimakrise schreitet mit atemberaubender Geschwindigkeit voran, aber dennoch zögern sowohl die EU als auch ihre Mitgliedstaaten mit der zeitgerechten Umsetzung geeigneter Maßnahmen, um die globalen Klimaziele zu erreichen. „Bei der Weltklimakonferenz müssen endlich Nägel mit Köpfen gemacht und konkrete, sofortige Maßnahmen gegen den Klimawandel beschlossen werden“, fordert Manfred Pils. „Hier geht es vor allem auch um Klimagerechtigkeit, um die Frage der Risiko- und Chancenverteilung. Die Industrie- und Schwellenländer als stärkste Verursacher von Treibhausgasemissionen müssen den wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten! Und zwar jetzt!“
 
Zusätzlich muss auch Geld in die Hand genommen werden, um die partnerschaftliche Umsetzung notwendiger Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in den besonders betroffenen Ländern des Globalen Südens zu finanzieren, und damit der Bevölkerung ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. „Klimaschutz und Klimagerechtigkeit sind ganz klar die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der 17 globalen Entwicklungsziele, mit denen die UNO im Rahmen der Agenda 2030 die Basis für ein gutes Leben für alle Menschen schaffen möchte“, so Manfred Pils.
 
Der Naturfreunde-Klimafonds als aktiver Beitrag zur Klimagerechtigkeit
 
Die Naturfreunde Internationale hat einen Klimafonds eingerichtet, der die Möglichkeit bietet, einen persönlichen Beitrag zu mehr Klimagerechtigkeit zu leisten. Die Spenden fließen zu 100 Prozent in konkrete Projekte der afrikanischen Naturfreunde, welche die Folgen des Klimawandels mildern und die Lebenssituation der Bevölkerung verbessern. „Dank des Klimafonds wurden seit 2017 sechs Projekte in afrikanischen Ländern umgesetzt, die alle der örtlichen Bevölkerung zugutekommen – z.B. Obstbaumpflanzungen, die Sicherung von Flussufern oder der Bau energieeffizienter Kochstellen“, bestätigt Mamadou Mbodji, Präsident des Afrikanischen Naturfreundenetzwerks und Vize-Präsident der NFI. www.climatefund.nf-int.org
 
 
Klimagerechtigkeit ist ein Prinzip, das weltweit jedem Menschen, einschließlich der zukünftigen Generationen, das gleiche Recht auf ein intaktes Weltklima zugesteht und zugleich eine gerechte Finanzierung von in Folge des Klimawandels notwendigen Maßnahmen anstrebt.
Damit das Weltklima nicht aus den Fugen gerät, muss die vom Menschen verursachte Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius beschränkt werden. Das bedeutet, dass jeder Mensch auf der Welt nur maximal zwei Tonnen CO2 im Jahr verursachen darf. Im Jahr 2019 lagen die durch den Energieverbrauch und Konsum bedingten CO2-Emissionen pro Kopf in Deutschland bei 7,9 Tonnen, fast doppelt so viel wie der weltweite Durchschnittswert. Dies steht im krassen Gegensatz zu den von Menschen im globalen Süden verursachten CO2-Emissionen, die vielfach weniger als eine Tonne pro Jahr ausmachen. Zugleich sind die Länder des globalen Südens allerdings am stärksten vom Klimawandel betroffen.

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